O-Ringe: Effiziente Dichtungen für Industrie und Alltag

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Franz Jodlbauer
Simone Rakaseder hält Hydraulikdichtung in beiden Händen | HENNLICH

Auf den ersten Blick mögen sie unscheinbar wirken, dennoch spielen O-Ringe eine unverzichtbare Rolle bei der Aufrechterhaltung der Integrität und Funktionsfähigkeit verschiedener mechanischer Systeme. Von Industriemaschinen bis hin zu Alltagsgeräten sorgen diese Dichtungen für einen reibungslosen Betrieb.

O-Ringe sind Präzisionsdichtungen mit einem kreisförmigen Querschnitt. Sie werden in endlosen Formen hergestellt und finden hauptsächlich als statische Dichtung in der Hydraulik und Pneumatik Verwendung. Die Dimensionen dieser Ringe werden durch die Angabe des „Innendurchmesser x Schnurstärke“ festgelegt. Sie zeichnen sich durch eine kostengünstige Herstellung aus und ermöglichen eine einfache, platzsparende Konstruktion. Durch ihren symmetrischen Querschnitt eignen sie sich sowohl für einseitig als auch beidseitig druckbeaufschlagte Dichtungsanwendungen.

Verformung für eine effektive Abdichtung

O-Ringe agieren als eigenständige Dichtungen, die ihre Dichtwirkung durch die Verformung ihres kreisförmigen Profils erreichen. Dieser Verformungsgrad wird maßgeblich von der Nuttiefe „S“ bestimmt, also der Tiefe der Nut, in die der O-Ring eingesetzt wird. Die resultierenden Anpresskräfte, die wir auch als „Verpressung“ oder „Vorspannung“ bezeichnen, erfahren eine zusätzliche Überlagerung durch den Systemdruck. Mit steigendem Betriebsdruck erhöht sich somit die auf den O-Ring ausgeübte Gesamt-Dichtpressung.

Vermeidung von Spaltextrusion

Durch Druck wird der O-Ring an die druckabgewandte Nutflanke gepresst. Um zu vermeiden, dass der O-Ring dabei in den Dichtspalt (F) gedrückt wird, soll dieser möglichst klein gehalten werden. Besonders bei erhöhten und pulsierenden Systemdrücken besteht die potenzielle Gefahr der "Spaltextrusion". Diese Extrusion kann dazu führen, dass die Dichtung rasch beschädigt wird. Daher spielt die Einhaltung des maximalen Dichtspalts eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung möglicher Probleme.

Um die Gefahr der Spaltextrusion weiter zu minimieren, kann auf ein härteres O-Ring-Material zurückgegriffen werden. Noch wirkungsvoller ist jedoch die Anwendung von O-Ringen mit einer Härte von etwa 70 Shore A, kombiniert mit Stützringen.

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Franz Jodlbauer, Technik Dichtungen

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