Planungshilfen & Wissenswertes
Für ein optimales Sprühergebnis in Ihrer Anwendung sind zahlreiche Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der wesentlichen Parameter.
Sieglinde Vorhauer
Gruppenleitung Düsentechnik3D-Downloads
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Einstoffdüsen
Durch Verengung des Leitungsquerschnitts in der Düse erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit des zu zerstäubenden Mediums. Potenzielle Energie wird in kinetische Energie (Geschwindigkeit) umgesetzt. Die anschließende Entspannung nach dem Düsenaustritt führt zur Auflösung der Flüssigkeit in Tropfen unterschiedlicher Größe und Verteilung.
Vollstrahl
Präziser, gebündelter Strahl mit höchstem Impact und sehr geringer Zerstäubung.
Hauptanwendungen:
Reinigung, Injektion, gezielte Kühlung
Flachstrahl
Scharf begrenzte, linienförmige Beaufschlagung.
Hauptanwendungen:
Reinigung, Beschichtung, Befeuchtung
Hohlkegel (axial oder tangential)
Ringförmige Beaufschlagung, feine Zerstäubung.
Hauptanwendungen:
Kühlung, Befeuchtung, chemische Verfahrenstechnik
Vollkegel
Kreisförmige, vollflächige Beaufschlagung.
Hauptanwendungen:
Reinigung, Flächenberieselung, chemische Verfahrenstechnik
Pneumatik-Zerstäuberdüsen - Vollkegel- oder Flachstrahl
Bei der Pneumatikzerstäubung führen die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten von Gasen und Flüssigkeiten in einer Düse zum gewünschten Aufreißen der Flüssigkeit in besonders feine Tropfen.
Feinste Zerstäubung auch viskoser Medien
Haupanwendungen:
Kühlung, Befeuchtung, chemische Verfahrenstechnik
Druckluftdüsen
Druckluftdüsen werden zur konzentrierten Ausbringung von Luft oder Sattdampf eingesetzt. In der Regel handelt es sich dabei um Flachstrahl- oder Vollstrahl- bzw. Rundstrahldüsen. Unsere Mehrkanal-Druckluftdüsen sind äußerst geräuscharm und darüber hinaus sparsam im Luftverbrauch.
Hohe Blaskraft mit höchster Effizienz und geringem Geräuschpegel.
Haupanwendungen:
Ab- und Ausblasen, Kühlung, Trocknung
Behälterreinigungsdüsen
Statische Düsen
Äußerst robuste Ausführung für die einfache Spülung auch bei hohen Temperaturen.
Rotierende Düsen
Hohe Reinigungsleistung im Niederdruckbereich für jeden Verschmutzungsgrad. Ermöglicht Cleaning in Place und das Einsparen teurer Reinigungschemie.
Volumenstrom
Bei Einstoffdüsen wird der Volumenstrom ausschließlich über den Anschlussdruck geregelt. Dabei gilt der folgende Zusammenhang:
Alle angegebenen Druckwerte beziehen sich auf die Differenz Delta p zwischen Anschlußdruck und Umgebungsdruck.
Bei Medien mit einer geringeren Dichte als Wasser erhöht sich der Volumenstrom.
Tropfengröße
Jede Düse erzeugt ein Spray aus verschieden großen Tropfen. Für viele Anwendungen (zB. Verdunstungskühlung, Sorptionsprozesse) ist die Größe der gesamten Oberfläche aller Tropfen entscheidend.
Deshalb wurde der Sauterdurchmesser (D32) definiert.
Würde man das Gesamtvolumen der Tropfen eines Sprays in gleich große Tropfen umformen, die in Summe das identische Volumen-/Oberflächenverhältnis wie das reale Spray besäßen, so hätten diese Tropfen den Sauterdurchmesser.
Grobe Einteilung der Tropfengrößen:
Tropfendurchmesser in Abhängigkeit vom Betriebsdruck:
Einflüsse auf die Tropfengröße:
Generell gilt für alle Einstoffdüsen
- je höher der Betriebsdruck, desto feiner die Tropfen
- je kleiner die Düsenaustrittsbohrung, desto feiner die Tropfen
- je höher die Viskosität des zu zerstäubenden Mediums, desto größer die Tropfen
Strahlwinkel
Kegel und Flachstrahldüsen sind mit verschiedenen Strahlwinkeln erhältlich. Der Strahlwinkel kann das Resultat des Prozesses maßgeblich beeinflussen und sollte daher sorgfältig gewählt werden. Die in den Tabellen genannten Winkel gelten für den Betrieb mit Wasser beim jeweiligen Auslegungsdruck. Bei abweichenden Betriebsbedingungen kann der Winkel von diesem Wert abweichen.
Auswirkungen auf den Strahlwinkel:
- Druck: Der Betriebsdruck hat einen wesentlichen Einfluss auf den Strahlwinkel. Bei sehr niedrigen oder sehr hohen Drücken ist der Strahlwinkel kleiner als beim optimalen Betriebsdruck.
- Abstand: Bei kleinen Abständen nimmt die Strahlbreite zunächst mit dem Abstand zu und kann auf einfache Weise mithilfe der Winkelfunktion bestimmt werden. Dabei kann man noch von einer geradlinigen Ausbreitung ausgehen. Bei größeren Sprühhöhen zeigt die Flugbahn immer steiler nach unten, somit reduziert sich der effektive Strahlwinkel.
- Viskosität: Je höher die Viskosität der versprühten Flüssigkeit, desto kleiner wird der Strahlwinkel. Die Viskosität von Flüssigkeiten kann in der Regel durch Erwärmen reduziert werden.
Viskosität
Die Viskosität eines Fluids hat einen großen Einfluss auf das Sprühverhalten der Düse. Bei der Auswahl der richtigen Düse isst die Viskosität deshalb zwingend zu berücksichtigen.
Einstoffdüsen
Beispiel: Hohlkegel-, Vollkegel-, Flachstrahldüsen
Zweistoffdüsen (Innenmischung)
Beispiel: Baureihen 136.1, 136.2, 136.4, 136.5, 166.1, 166.2, 166.4, 140
Zweistoffdüsen (Außenmischung)
Beispiel: Baureihen 136.3, 136.6, 166.6, 176
Medium | Temperatur °C | Viskosität mPa s |
---|---|---|
Wasser | 20 | 1 |
Milch | 20 | 2 |
Olivenöl | 20 | 108 |
Olivenöl | 40 | 20 |
Zuckerlösung 65° Bx | 20 | 120 |
Zuckerlösung 70° Bx | 20 | 400 |
Gelatine | 45 | 1.200 |
Impact
Impact ist der Druck in N/mm², den der Sprühstrahl auf der getroffenen Oberfläche erzeugt. Dieser ist für die meisten Reinigungsaufgaben entscheidend. Je größer der Impact, umso besser ist das Reinigungsergebnis. Lechler Hochdruckdüsen zeichnen sich durch einen gleichmäßig hohen Impact auf der gesamten Strahlbreite aus.
Auswirkungen auf den Impact
Aufprallfläche und Strahlform
Die Aufprallfläche ist der vom Sprühstrahl beaufschlagte Bereich. Je kleiner die Aufprallfläche, desto höher der Impact. Die höchsten Impact-Werte lassen sich mit Vollstrahldüsen und Flachstrahldüsen mit kleinem Strahlwinkel erzielen.
Druck
Eine Erhöhung des Anschlußdrucks führt zu einer Steigerung des Impacts.
Volumenstrom
Eine Erhöhung des Volumenstroms durch Verwendung einer größeren Düse führt bei sonst gleichbleibenden Parametern (Strahlwinkel, Druck und Medium) zu einem höheren Impact.
Düsenanordnung
Anordnung von Flachstrahldüsen mit parabelförmiger Flüssigkeitsverteilung
E=Düsenabstand H=Düsen-Einbauhöhe B=Strahlbreite
α=Strahlwinkel Ü=Überlappung D=Strahldurchmesser
Mit Lechler Flachstrahldüsen erhalten Sie eine geschlossene, gleichmäßig beaufschlagte Fläche, Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Strahlbreiten B um ca. 1/3 bis 1/4 überlappen. Die Düsen sollten dabei um ca. 5-15° zur Rohrlängsachse ausgerichtet werden, um eine Störung der Strahlen zu vermeiden.
Anordnung von Zungendüsen
Um eine gleichmäßige Flächenbeaufschlagung zu erhalten, müssen die Zungendüsen so angeordnet werden, dass sich die Strahlbreiten B um 1/3 bis 1/4 überlappen. Die Düsen sollten dabei um 15° zur Senkrechten der Rohrlängsachse geneigt werden (mit schräg angeschweißtem Nippel oder Lechler Kugelgelenk), um eine Störung der Strahlen zu vermeiden.
Anordnung von Vollkegeldüsen und Hohlkegeldüsen
Bei Vollkegel- und Hohlkegeldüsen sollte der Düsenabstand E so groß gewählt werden, dass sich die Kreisflächen der Beaufschlagung um ca. 1/3 bis 1/4 überlappen.
Quadratische und versetzte Anordnung von Vollkegeldüsen und Hohlkegeldüsen
Quadratische Anordnung
Versetzte Anordnung
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Sieglinde Vorhauer
Gruppenleitung Düsentechnik